Klimalexikon
Bezeichnung für die physikalische Erscheinungsform von Stoffen, die in unterschiedlichen Druck- bzw. Temperaturbereichen angenommen wird. Es gibt drei klassische Aggregatzustände: fest/ flüssig / gasförmig.
In der Meteorologie spielen die Aggregatzustände des Wassers eine besonders wichtige Rolle. Beim Übergang von einem Aggregatzustand in den nächsten wird stets Energie aufgenommen oder frei.
Albedo ("Weißheit"; von lateinisch albus: "weiß") bezeichnet das Rückstrahlvermögen von nicht selbst leuchtenden Oberflächen. In der Meteorologie ermöglicht die Albedo Aussagen darüber, wie stark sich die Luft über verschiedenen Oberflächen erwärmt. Besonders wichtig dabei ist die Beschaffenheit der jeweiligen Fläche – je "weißer", desto höher die Albedo, das heißt, desto mehr Licht wird reflektiert. Umgekehrt nehmen dunkle Flächen mehr Licht auf.
Beispiel: Sommerkleidung: Im dunklen T-Shirt wird einem bei Sonneneinstrahlung viel schneller heiß als in einem hellen.
Die durchschnittliche Albedo unseres Planenten liegt auf einer Skala von 0 bis 1 bei 0,3. Das bedeutet: 30 Prozent des Sonnenlichts, das die Erde erreicht, werden wieder zurückgeworfen. Frisch beschneite Böden reflektieren die Strahlung fast zu hundert Prozent, während Rasen und Grünflächen sehr viel Sonnenenergie aufnehmen. Daher ist die Luft auch bei der gleichen Zufuhr an Sonnenenergie über schneebedeckten Böden kühler als beispielsweise im Dschungel. Hier erklärt sich auch die "Eis-Albedo-Rückkopplung", ein Prinzip, das in der Klimaforschung herangezogen wird, um Potenzierungen der Erderwärmung zu begründen.
Derzeit ist als Folge der Klimawandel-bedingten Arktisschmelze ein Rückgang des Polareises und der Gletscher erkennbar. Die abschmelzenden Schneeflächen hinterlassen Böden, die viel mehr Sonnenlicht aufnehmen und so zu weiterer Erwärmung beitragen.
Anthropogen = vom Menschen verursacht
Anthropogener Klimawandel
Das ist der von Menschen verursachte Anteil am Klimawandel. Der menschengemachte Klimawandel entsteht durch die Emission von Treibhausgasen durch Energie und Industrie, Verkehr, Gebäude und die Landwirtschaft. Die steigende Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre, beschleunigt die Klimaerwärmung.
Das Maß für die Anzahl der biologischen Arten (Pflanzen und Tiere) innerhalb eines Lebensraums oder einer geographischen Region.
Die Lufthülle oder gasförmige Hülle der Erde. Sie hat einen hohen Anteil an Stickstoff und Sauerstoff, enthält aber auch klimaaktive Gase (= Treibhausgase).
Chemisch gesehen ist CO2 eine nicht brennbare Mischung aus Sauerstoff und Kohlenstoff. Es entsteht bei der Atmung von Lebewesen. Aber auch als Abfallprodukt beim Verbrennen von Kohle, Öl, Gas oder Holz.
Problem: Das CO2 baut sich in der Atmosphäre nicht mehr ab. Pflanzen verarbeiten einen Teil davon. Doch entsteht mehr CO2 als abgebaut werden kann, wird CO2 zum Treibhausgas
Die CO2-Intensität ist der Kohlendioxid-Ausstoß im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt eines Landes. Der Indikator misst, wie viel CO2 im Verhältnis zur Produktion beziehungsweise zum Verbrauch der Gesamtwirtschaft ausgestoßen wird.
Die CO2-Intensität ermöglicht damit eine Bewertung der Stoffflüsse. Wenn trotz Wirtschaftswachstum die Kohlendioxid-Emissionen sinken oder gleich bleiben, bedeutet das – bei sonst gleichen Bedingungen – eine abnehmende CO2-Intensität der ökonomischen Prozesse. Bei einem starken Wachstum ist es auch möglich, dass die CO2-Intensität sinkt, aber der CO2-Ausstoß in absoluten Zahlen steigt. Das ist zum Beispiel in China der Fall, einem boomenden Schwellenland mit sehr starkem fossilen Energiesektor. Als Klimaziele bevorzugen solche Schwellenländer deshalb die Senkung der CO2-Intensität – statt einer Senkung der absoluten CO2-Emissionen.
Um das 2-Grad-Ziel noch zu erreichen, muss die CO2-Intensität bis zum Ende des Jahrhunderts jedes Jahr um sechs Prozent sinken – im globalen Durchschnitt gesehen. Von 2008 bis 2013 ist die CO2-Intensität aber nur um 0,7 Prozent im Jahr zurückgegangen. In Deutschland waren es 1,7 Prozent, in den sieben wichtigsten Schwellenländern 0,4 Prozent. Sollte sich daran nicht bald etwas ändern, wird die Welt das von der Klimaforschung errechnete CO2-Budget für dieses Jahrhundert schon im Jahr 2034 verbraucht haben. Das würde zu einem nicht mehr beherrschbaren Klimawandel führen.
Welche zehn Staaten sind für etwa 70 Prozent der weltweiten CO2 Emissionen zuständig?
http://www.klimaretter.info/tipps-klima-lexikon/100-c/1929-co2-verursacher
Ein Gesetz, das weltweit erfolgreich dazu beiträgt, erneuerbare Energien zu fördern.
http://www.klimaretter.info/tipps-klima-lexikon/102-e/6248-eeg-erneuerbare-energien-gesetz
Ausstoß oder Aussendung von Teilchen, Stoffen, Wellen oder Strahlung in die Umwelt. Beim Klimawandel geht es vor allem um die Emission von klimaaktiven Gasen (= Treibhausgase).
Sonnenenergie trifft auf die Erde und wird von ihr absorbiert. Jedoch nur teilweise. Teile werden wieder abgestrahlt, z.B. durch die Eismassen an Nord- und Südpol und die Gletscher in den Gebirgen. Doch Treibhausgase verhindern dieses Abstrahlen wie bei einem Gewächshaus und schicken die Wärme wieder zur Erde zurück. Dadurch wird es bei uns wärmer, Gletscher und Meereis schmelzen schneller und können noch weniger Strahlung reflektieren.
Ein Extremwettereignis/extremes Wetterereignis ist ein Ereignis, das an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Jahreszeit selten, d.h. außergewöhnlich, ist. Die Definitionen für "selten" variieren, aber ein extremes Wetterereignis ist normalerweise so selten wie oder seltener als das 10. oder 90. Perzentil der beobachteten Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Per Definition kann die Charakteristik von sogenanntem "Extremwetter" absolut gesehen von Ort zu Ort unterschiedlich sein.
Feinstaub wirkt sich negativ auf den Gesundheitszustand des Menschen aus. Dies ist nicht nur dann der Fall, wenn sich an der Oberfläche von Stäuben gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder Krebs erzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe anlagern. Auch die Staubpartikel selbst stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Je nach Größe der Staubpartikel können sich ihre Wirkungen unterscheiden, denn je kleiner die Partikel sind, desto tiefer gelangen diese in den Atemtrakt. Grober Feinstaub wird meist bereits in der Nase abgefangen, wohingegen feinere Partikel (Partikel kleiner als 2,5 Mikrometer) tiefer in die Lungen vordringen können: in die Bronchien, Bronchiolen und auch in die Lungenbläschen. Ultrafeine Partikel (Partikel kleiner als 100 Nanometer) dringen ebenfalls bis in tiefe Zellebenen der Lunge vor und können von dort auch ins Blut oder in das Lymphsystem gelangen. Je kleiner die Partikel sind, desto unwahrscheinlicher ist es auch, dass diese wieder abgeatmet werden oder dass die Reinigungszellen der Lunge sie erkennen und bekämpfen kann.
Die Wirkung von Feinstaub mit einer Größe von kleiner 10 und kleiner 2,5 Mikrometern wurde bereits gut untersucht. Die Feinstaubpartikel lösen Entzündungen und Stress in menschlichen Zellen aus. Hält dies über einen längeren Zeitraum an, kann es zu Erkrankungen führen. Die langfristigen Effekte von Feinstaub (insbesondere PM2,5), die bei einer Belastung über Monate und Jahre entstehen, wirken sich auf die Atemwege (z. B. Asthma, verringertes Lungenwachstum, Bronchitis, Lungenkrebs), das Herz-Kreislaufsystem (z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Blutgerinnung), den Stoffwechsel (z. B. Diabetes Mellitus Typ 2) und das Nervensystem (z. B. Demenz) aus. Eine kurzfristige (Stunden oder Tage andauernde), hohe Belastung führt zu Bluthochdruck, Herzrhythmusvariabilität sowie Krankenhaus- und Notfalleinweisungen meist aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen. Insgesamt führt Feinstaub zu einer erhöhten Sterblichkeit.
Feinstaub stellt eine besondere Belastung für Kinder, Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen und ältere Personen dar. Kinder atmen im Verhältnis zu ihrer körperlichen Größe mehr Luft ein als Erwachsene. Zudem befindet sich ihre Lunge im Wachstum. Eine Schädigung und beeinträchtigte Funktion der Lunge, die durch Feinstaub entstehen kann, kann sich somit auf ihr weiteres Leben auswirken. Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen, wie Asthma oder chronischer obstruktiver Lungenerkrankung, reagieren besonders empfindlich auf Feinstaub und es kann zu vermehrten Asthmaanfällen und auch Krankenhauseinweisungen kommen. Auch ältere Menschen sind besonders gefährdet, was eine erhöhte Feinstaubkonzentration angeht, insbesondere dann, wenn sie unter chronischen Krankheiten leiden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Untersuchungen festgestellt, dass es keine Feinstaubkonzentration (bezogen auf PM10 und PM2,5) gibt, unterhalb derer eine schädigende Wirkung ausgeschlossen werden kann. Die Feinstaubbelastung sollte also so gering wie möglich sein, um gesundheitsschädliche Effekte zu minimieren.
Das Klimasystem auf der Erde ist komplex und geprägt durch viele sich gegenseitig beeinflussende Prozesse. Globale und lokale Windsysteme sind von Luft- und Wassertemperaturen abhängig. Davon hängen wiederum die Niederschläge in der ganzen Welt ab. Das Eis an den Polen steuert auch das Wetter im Rest der Welt. Wenn Teile dieser Systeme durch menschliche Einflüsse stark verändert werden, kann es sein, dass sie nicht mehr funktionieren – sie kippen. Und zwar irreversibel. Daher nennt man sie Kipp-Elemente – vom englischen "tipping elements" – oder auch Kipp-Punkte – tipping points.
Wenn ein solches Kipp-Element umgekippt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass dadurch das ein anderes wichtiges Element des Klimasystems negativ beeinflusst wird. Einige Kippelemente können einen sich selbst beschleunigenden Klimawandel in Gang setzen, der dann nicht mehr rückgängig zu machen wäre.
Die Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) nennen neun Kipp-Elemente:
- Arktisches Meereis
- Grönländischer Eisschild
- Westantarktischer Eisschild
- Boreale Wälder
- Amazonas-Regenwald
- El Niño und Südliche Oszillation (ENSO)
- Sahara-/Sahel- und Westafrikanischer Monsun
- Indischer Sommermonsun
- Thermohaline Atlantikzirkulation
Zu den Treibhausgasen gehört neben CO2 auch Ozon (O3), Lachgas (N2O) und Methan (CH4). Sie absorbieren Infrarot-, also Wärme-Strahlung. Normalerweise wird die Strahlung wieder Richtung Weltall reflektiert, die Treibhausgase strahlen die Wärme aber auch Richtung Erdoberfläche und das führt zur Erwärmung. Weil Treibhausgase das Klima beeinflussen, nennt man sie auch klimawirksame Gase.
Die größten menschengemachten Verursacher der Treibhaugas-Emissionen sind Energie und Industrie, Verkehr, Gebäude und die Landwirtschaft. Dadurch steigt die Konzentration der Treibhausgase der Atmosphäre an, was die Erwärmung beschleunigt. Treibhausgase sind Kohlendioxid, Methan, Lachgas und fluorierte Wasserstoffverbindungen.
Ein Maß für die Begrenztheit der Ressourcen der Erde. Er wird auch CO2-Fußabdruck genannt und misst, wie viel Biokapazität in einem Jahr für den Konsum von Waren, Energie und Dienstleistungen benötigt wird. Unter Biokapazität versteht man die Fähigkeit von Ökosystemen, biologisch nutzbringendes Material zu produzieren und von Menschen produzierten Abfall aufzunehmen.
In den Permafrostgebieten der Arktis, Antarktis und der Hochgebirgen sind zwischen 1300 und 1600 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert, etwa doppelt so viel wie in der gesamten Erdatmosphäre (da sind es circa 800 Gigatonnen).
Durch den Klimawandel beschleunigt sich das Auftauen des Permafrosts, womit das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird. Deswegen wird das Auftauen des Permafrostbodens als eins der bedeutendsten Kippelemente bezeichnet.
Wetter ist der Zustand am Himmel. Es ist ein messbarer Zustand in der Atmosphäre an einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort. Das äußert sich durch Regen, Schnee, Wind, oder Sturm - beeinflusst durch die Sonne. Wasser über dem Meer verdunstet, Feuchtigkeit steigt auf, es bilden sich Wolken. Der Wind entsteht, weil es an einigen Stellen wärmere Luft gibt als woanders.